Chor

Wenn Fremde ins Land kommen,
will man wissen, wer’s ist.
Was er kann und warum
es ihn verschlug, das wissen zu wollen
ist Menschenart. Nur dem einsam ziehenden Ochsen
ist es egal. Es ist nicht recht, uns schuften zu lassen
für Unbekannte.

Silen

Euch unbekannt, doch mir vertraut
von Jugend auf: Hört ich das Gras
in Hellas wachsen, warens diese da.
Gefüttert und gepflegt und ausgerüstet
von vielen Händen, doch nur eins im Sinn:
den Kampf, den sie vor Trojas Tore trugen,
als hätte Zeus sie selbst dazu bestimmt,
zu morden und zu brennen. Opfer sind
sie der Gewalt, die sie entfesselten,
weil sie an jener fernen Küste schlief,
leicht aufzuwecken, denn es ging um viel.

Chor

Opfer sind es
und Täter.
Fremde sind es, doch wir
wissen Bescheid. Einer spricht für sie alle,
doch nicht mit uns. Sie bringen flüssiges Gold,
und Silen tanzt
nach ihrer Pfeife.
Es ist eine Weile her,
dass wir ihn so sahen.
Er wird Ärger bekommen und wir
werden ihn ausbaden müssen.

Silen

Genossen alter Tage, warum zögerlich?
Wisst ihr, was uns erwartet, wenn
der Vorhang aufgeht und die rote Sonne
uns unterm Ätna kitzelt, bis es brennt,
saftlos, an Hand und Fuß verschnürt, Pakete
aus einem Gestern, das kein Heute kennt,
und sich des Morgen schämt. Kein Morgen ist
auch einer, aber ohne uns und unsern Beitrag
zum Gang der Dinge, der nichts braucht als Zeit,
auch wieder keiner. Jedenfalls für uns.

Chor

Die Welt kennt uns und wir
kennen die Welt. Behalte deine Rede drin
im Mund. Wir wissen, was zu tun
uns bleibt. Nichts Menschliches
ist uns fremd. Der Berauschte ist schön
für den Berauschten. Und klug für zwei.
Oder für alle. Das lang Entbehrte spielt
mit dem Entbehren. Es weicht ja nicht.
Es macht den Weichen weich. Was dir den Muskel löst,
das löst uns den Verstand.
Bringt mehr von dem Stoff, Fremde.
Genug ist nicht genug.
Wir haben Kraft. Wir haben Wut.
Sie wissen nicht, wie gut das tut.
Schunati ittati lemneti la tabati
schtri hatuti parduti lemnuti la tábuti scha lipit qati
hiniq immeri naqe niqi
u nepesti baruti