Thomas Körner

im sinne vermenschlichter formung 
bist du viel gebildeter als ich
du bist mir immer voraus
zum ersten mal habe ich ein gefühl
für den von dir gegangenen weg
weil ich die spuren bemerke
die dein weg in dir hinterläßt
es ist deine spur der ich folge
ich sehe das unsichtbare in dir
die engelsgestalt der freiheit
im verklärten anblick ihres jüngsten tages
wie den flügelschlag eines schattens
ahne ich den umriß deines schmerzes
klage und trauer sind unausdrückbar
wo ist ein schweigen groß genug
erniedrigung und enttäuschung
haben dir die seele geöffnet
bestürzend die klarheit
erschütternd die reinheit
in der du ihren wandlungen folgst
ich sehe wie vom grund eines sees
das grün auf dem grund deiner augen
das licht deiner herbstblonden haut
ein geschmack oder geruch von dir
erinnert mich an die weiße flüssigkeit
aus den stielen geknickten löwenzahns
die warme bitterkeit der wolfsmilch
tief ist deine schönheit
ich verliere dich oft in mir
in einem fallenden blütenblatt
im jubel einer sich aufschwingenden lerche
im stillen sinnen einer lilie
finde ich dich wieder
nichts ist mir unerreichbar durch dich
du bist die wächterin meiner arbeit
die liebe zu dir ist des werkes bester teil
durch dich bin ich gerechtfertigt

 

 

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