Die vier Zyklen der Organum Mortis Suite enthalten die Gedichte, die ich bis 2006 geschrieben habe. Es sind die Gedichte, die zählen. Anders als die späteren, die gesellschaftliche Themen behandeln, entstammen sie einem Anruf, dem ich mich nicht entziehen konnte (und durfte). Über seinem Charakter grüble ich noch heute, hier und da wurde mir aufgetan, aber im Ganzen sind sie mir diese Mitteilungen, wie ich sie gern nennen möchte, so rätselhaft geblieben, wie sie anderen erscheinen mögen. Unsere Kultur ist im Umgang mit dem Wort ›Jenseits‹ sparsam geworden, nicht ohne Grund, aber es behält seine Anziehungskraft und will gedeutet bleiben. Nein, ich habe nicht versucht, es ›in Versen‹ zu deuten, eher könnte ich behaupten, mir sei während der Niederschrift (die zu seht unterschiedlichen Zeiten erfolgte) und durch sie hindurch etwas bedeutet worden: immer konkret, immer in Kontexten, die sich selbst erklären, auch wo sie sich dem erklärenden Wort verweigern. Noch heute kann ich es nicht anders ausdrücken.
Ulrich Schödlbauer (2024)