Burckhard Dücker
»Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren ...« (Novalis)
Zu kulturellen Funktionen von Wissen und Fiktionen
als Orientierungsformen des Sozialen

In vielfältigen Ausformungen prägt das Verhältnis von Fiktion und Wissen Alltagswahrnehmungen und -erfahrungen. So ist es durchaus nicht ungewöhnlich, die Erhaltung quasi unbegrenzter Jugendlichkeit zur Richtschnur entsprechenden Handelns zu machen, obwohl aufgrund von medizinischem Fach- und allgemeinem Erfahrungswissen die Fiktionalität dieser Orientierung bekannt ist. Ein ähnlicher Befund ergibt sich in Bezug auf das von Einzelnen wie von politischen Interessen vertretene alltagstheoretische Konzept, wonach jeder selbst seines Glückes Schmied sei. Dass dieses gewiss verführerische Konzept von der Möglichkeit scheinbar unbegrenzten persönlichen Erfolgs im öffentlichen Bereich nicht mehr als eine Fiktion ist, erhellt schon aus dem Hinweis auf sozialstrukturelle Gegebenheiten wie globale Finanzkrisen, Begrenzung der Studienplätze, Probleme auf dem Arbeitsmarkt, die dem Gestaltungsanspruch des Subjekts als ›objektive‹ Widerstände entgegenstehen. Auch der Leitsatz von der völligen Beherrschung der Technik durch Menschen hat sich aufgrund zahlreicher Katastrophen als Fiktion erwiesen. Immer setzt Fiktion die Vernachlässigung von Wissensbeständen voraus.

Wie ist es zur Herausbildung der soziokulturellen Handlungsbegriffe Fiktion und Wissen gekommen, was leisten sie und was bedeutet Wissensfiktion? Um diese Fragen zu beantworten, gehe ich zunächst auf Platons Begründung für den Ausschluss der Dichter aus dem Idealstaat ein. Dann stelle ich die semantischen Felder von Fiktion und Wissen vor, um im Anschluss daran das Gedicht »Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren« von Novalis als programmatisch für das Verhältnis von Wissen und Fiktion in der Moderne zu analysieren. Abschließend expliziere ich die Beziehung von Wissen und Fiktion anhand aktueller nicht wissenschaftlicher Beispiele. Im Zusammenhang von Wissen und Fiktion sind Medien systematisch als Quellen zu berücksichtigen.

1. Einleitung

In seiner Politeia (III 386a – 398b, X 595a-608b) hat Platon die Dichter wegen ihrer planmäßigen Überschreitung bzw. Nichtanerkennung religiöser, politischer, sozialer Grenzen in ihren dichterischen Weltauslegungsangeboten als Lügner bezeichnet und aus dem Idealstaat ausgeschlossen. Seitdem gehört das Verdikt der Lüge, der Fabel und der Störung der sozialen Ordnung zu den Stereotypen der politisch, religiös und philosophisch begründeten Ablehnung von Kunst und Literatur nicht nur in der westlichen Kultur. Dabei stützt sich die Kritik vor allem auf drei Aspekte:

1. Die Aufmerksamkeit der Rezipienten werde von der Beschäftigung mit realen, überprüfbaren und daher nützlichen Aufgaben, Anforderungen und Phänomenen auf imaginäre Sinnzusammenhänge abgelenkt, die bloßes ›als ob‹-Handeln vermittelten. Den Dichtern wird sozial funktionale Professionalität abgesprochen, weil sie ›nur im eigenen Namen‹ ohne institutionelle Legitimation sprechen und daher zum Gelingen der Ordnung nicht systematisch beizutragen scheinen.
2. Solche dichterischen Weltauslegungsangebote, die in der Regel über keine institutionelle Legitimation verfügten, seien wegen ihrer Orientierung am Möglichkeitsprinzip – es könnte alles auch anders sein – als zumindest latente Quellen je sektoraler oder auch gesamtgesellschaftlicher Unruhen anzusehen.
3. Dichterische Texte vermischten die Darstellung der Vorbildhaftigkeit von Göttern und weltlichen Autoritäten mit der Gestaltung von deren Alltäglichkeit als anderer Seite ihres Modellcharakters. Daher störten Dichter Konzepte vollkommener und geschlossener Ordnung, wozu auch die Beherrschbarkeit aller Probleme durch die Anerkennung der öffentlich legitimierten Werte und Wissensbestände gehöre. Gefordert seien unvermischte Darstellungen, die ausschließlich an politischer Nützlichkeit und Loyalität orientiert seien.

Allerdings kann diese Strukturkritik an den Werken keineswegs die politische Stigmatisierung der Dichter rechtfertigen. Denn »je dichterischer« ein Text ist, – heißt es bei Platon – »um desto weniger [darf er] gehört werden« (387b), d.h. je deutlicher seine Fiktionalitätssignale zu erkennen sind, desto gefährlichere und nachhaltigere Wirkung auf Einstellung und soziale Praxis der Rezipienten wird ihm zugeschrieben. Damit werden fiktionale Texte gerade wegen ihres fehlenden Wirklichkeitsbezugs einerseits als sozial und kulturell deviant, andererseits als erfolgssichere Anweisungen zur Gestaltung der politischen Ordnung gemäß ihren symbolischen Auslegungsangeboten bewertet. Das Abweichende ist das Faszinierende.

Indem Platon auf diese Weise die Nachhaltigkeit von Simulationen fiktiver Ordnungen gegenüber institutionell legitimierten Ordnungskonzeptionen einräumt, bestätigt er zugleich die politische Erkenntnisfunktion imaginärer Welten: Deren Auslegungsangebote entlarven Unvollkommenheiten und ›blinde Flecken‹ politischer Ordnungen, sie machen sich zum Sprachrohr vernachlässigter Interessen. Im Licht der nicht zugelassenen Erkenntnisform Möglichkeitsprinzip bzw. Fiktionalität erscheinen Idealstaats- und andere nicht pluralistische Ordnungskonzeptionen als Fiktionen. Für die Geschichte des Konzepts Fiktion als Orientierungsform des Sozialen, ist es konstitutiv, dass es bei Platon als Reaktion auf die Unterdrückung einer Erkenntnisform entsteht, d.h. zum semantischen Feld von Fiktion gehört der Aspekt ›Markierung einer Kontroverse‹. Wird der Begriff Fiktion verwendet, um gesellschaftliche Diskurszusammenhänge zu markieren, erhält er die Funktion, aufklärerisch ausgerichtete Wahrnehmungsformen sozialer Prozesse zu kennzeichnen. In diesem Sinne hat Fiktion keinen Bezug zu künstlerischen Gestaltungen der Phantasie. Um eine Position als Fiktion diagnostizieren zu können, ist ein Konzept von Wahrheit als Maßstab erforderlich. In diesem Zusammenhang kann als Wahrheit ein pluralistisches System gelten, das tendenziell alle Stimmen und alle Möglichkeiten für den Aushandlungsprozess einer Entscheidung oder Positionsbestimmung zulässt.

Wer methodisch von der Existenz einer einzigen und absoluten Wahrheit für jede Wert- und Ordnungsfrage ausgeht, muss mit dem Verdikt Fiktion für seine monothetische Position rechnen. Grundsätzlich wird Fiktion in soziokulturellen und politischen Zusammenhängen verwendet, wenn einer Position Defizite wie die Vernachlässigung verfügbaren Wissens vorgeworfen werden können, d.h. der vorgeblichen Macht oder Allmacht des Wissens wird mit dem Begriff Fiktion mangelnder Wirklichkeits- und Praxisbezug attestiert.

Hans Vaihinger bietet in seiner Philosophie des Als Ob folgende Definition: »Als allgemeinen Typ der Fiktion haben wir [...] die Formierung solcher Vorstellungsgebilde erkannt, welche in der Wirklichkeit keinen Vertreter finden« (1920, 24). An anderer Stelle fügt er hinzu, dass »die Abweichung von der Wirklichkeit sich spezifiziert als eine Vernachlässigung gewisser Elemente des Wirklichen«, wobei es sich um »wichtige Wirklichkeitselemente« (1920, 28) handele. Aus dieser allgemeinen Voraussetzung entwickelt Vaihinger dann die »Philosophie des Als Ob«, mit der jene Handlungen analysiert werden, die unter der Maßgabe stattfinden, als ob der vorausgesetzte Handlungsrahmen in der gesellschaftlichen Realität nachweisbar wäre. Dass Vaihingers Ansatz seit der Erstpublikation 1911 beträchtlichen Erfolg hatte, zeigt sich nicht nur an einer Reihe fachspezifischer Einzeluntersuchungen (z.B. Gutenberg 1922, Wolff 1926, Herzfelder 1928) und der Festschrift zu Vaihingers 8. Geburtstag (Seidel Hg. 1932), sondern besonders auch an der 1930 erschienenen bilanzierenden Schrift Die Kulturbedeutung des Als-Ob-Problems von Johannes Sperl. Dieser geht davon aus, »das ganze Gebiet des Fiktiven an einem bestimmten Wahrheitsbegriff in dem Sinn zu orientieren, dass wir Fiktionen geistige Gebilde oder Funktionen nennen, die zwar zu irgend etwas nach Maßgabe jenes Wahrheitsbegriffes als wahr Behauptetem in einem mehr oder minder krassen Gegensatz stehen, aber trotzdem aus irgendwelchen Zweckmäßigkeitsrücksichten beibehalten werden« (Sperl 1930, 11f.). Demnach besteht kein Anlass zur Korrektur der Fiktion, so lange sie funktioniert.

Es überrascht demnach nicht, dass der Begriff Fiktion nicht in Konzepten der Selbstdarstellung auftaucht, sondern als Zuschreibungsbegriff fungiert, der grundsätzlich situationskonkret ist, weil er sich stets aus bestimmtem Anlass auf bestimmte Adressaten bezieht. Aus einer interessengebundenen Außenperspektive wird eine politische, soziale usw. Position als defizient bewertet und als Fiktion bezeichnet, d.h. Fiktion – das sind immer die Anderen. Die in der Fiktion Lebenden haben demnach so wenig ein Bewusstsein ihrer Situation wie die in Platons ›Höhlengleichnis‹ in der Höhle Eingeschlossenen davon, dass sie nur Schatten oder ein ›als ob‹-Leben sehen.

2. Zu den semantischen Feldern von Fiktion und Wissen

Beide Komponenten des Kompositums Wissensfiktion begegnen in alltags- und fachsprachlichen Kontexten, haben aber in der Regel keine gemeinsamen Verwendungszusammenhänge. Wo Fiktion ist, fehlt es an Wissen, wo Wissen ist, hat Fiktion keine Chance.

2.1 Fiktion

Obwohl das Fremdwort Fiktion in »singulärer frühbezeugung« im 17. Jahrhundert im Deutschen nachweisbar ist, findet sich in Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm kein Lemma und im Archiv für Begriffsgeschichte ist Fiktion kein Aufsatz gewidmet. Das Wort wird »erst in der 2. Hälfte des 18. jhs. häufiger« (DWN 2006, Bd. 9, 481) in der Bedeutung »Einbildung, Annahme, Unterstellung« »aus gleichbed[eutendem] lat[einischem] fictio entlehnt« (Duden Bd. 7, 1963, 166), das wiederum auf das Verb fingere zurückgeht. Zu dessen Bedeutungsspektrum gehören »bilden, formen; ersinnen; erheucheln« (Duden 1963, 166), aber auch »kneten, formen, bilden, gestalten; ersinnen, erdichten; vorgeben« (Duden 1963, 704). Daher werden auch die Wörter »Teig« (704), »Figur« (166) und »fingieren« (168) auf das lateinische Etymon fingere zurückgeführt. Georges bietet in seinem Wörterbuch für fingere noch weitere Bedeutungen wie z.B. »berühren, formen, erlügen, zurechtmachen, ordnen« (Georges 1907, 382). Ihr Ergebnis finden diese Handlungen im Wort fictio, das »Bildung, Gestaltung«(Georges 1907, 380), aber »seit dem 19. jh. zunehmend ›irrige annahme‹« (DWN 2006, Bd. 9, 481f) bedeutet. So bezeichnet Fiktion das Resultat eines sprachlichen oder instrumentellen Handlungs- als Gestaltungsprozesses, das selbst wieder Grundlage für Reaktionen in ähnlichen Handlungssituationen sein kann. Damit eine Fiktion hergestellt werden kann, muss entsprechendes Material vorhanden sein, das aufgrund bestimmter Interessen vom Handlungssubjekt zur erwünschten Form oder Figur gestaltet wird. Bei diesem Vorgang sind in aller Regel die Prozesse von Selektion und Ausblendung von Aspekten und Faktoren beteiligt. Mit der ›Machung‹ einer Fiktion greift ein Subjekt in einen bestehenden Wirklichkeitszustand ein, um diesen gemäß eigener Vorstellungen und Bedürfnisse umzuwandeln und neu zu deuten.

Ideengeschichtlich erschließt Fiktion das Erkenntnisproblem, ob ein Sinnzusammenhang als real bzw. wahr oder als imaginär zu gelten hat. Martin Luther, dem das Wort Fiktion noch nicht zur Verfügung steht, benutzt dafür vor allem in religiösen Kontexten zur Kritik an der katholischen Kirche als Orientierungssystem das Wort Lüge. So erscheint die Lüge als »Teufelswerk«, andere Religionen werden als »Lügenglaube« bezeichnet, allgemein gilt Lüge als ein Produkt der Phantasie, das durch »erdicht, fabel, märe, posserei, schwank, traum« (Fnhd. Wb. 2010, Bd. 6, Lfg. 4, 50) zu ersetzen ist. Luthers Verdikt trifft auch die Poeten, eine Einschätzung, die Martin Opitz im dritten Kapitel («Von etlichen sachen die den Poeten vorgeworffen werden; und derselben entschuldigung«) seines Buch[es] von der deutschen Poeterey (1624) diskutiert und zurückweist. Er schreibt von den ›Leuten‹:

Ja wenn sie einen gar verächtlich halten wollen / so nennen sie ihn einen Poeten: wie dann Erasmo Roterodamo von groben leuten geschahe. Welcher aber zur antwort gab: Er schätzte sich dessen lobes viel zue unwürdig; denn auch nur ein mittelmässiger Poete höher zue halten sey als zehen Philosophastri. Sie wissen ferner viel von ihren lügen / ärgerlichen schrifften und leben zue sagen / und vermeinen / es sey keiner ein gutter Poete / er musse dann zu gleich ein böser Mensch sein. (Opitz 1968, 13)
 

Opitz’ Einlassung bestätigt die schon von Platon her bekannte Kritik an den Werken als eine an den Autoren. ›Lügen‹ im Sinne von imaginären Welten verweisen auf die Poeten als Verkörperungen moralisch und sozial verwerflicher Lebenskonzepte. Mit Erasmus’ Antwort wird diese Kritik gegen die Kritiker gewendet. Für unseren Zusammenhang ist Opitz’ Ausführung wichtig, weil sie zeigt, dass und wie sich ein Begriff, ›Lüge‹, wandelt und eine neue Bedeutung gewinnt, nämlich von gegenstandsbezogener Verwendung zur Stigmatisierung von Positionen und d.h. auch von Personen.

Im Bereich der literarischen Auslegungsangebote und theatralen Aufführungen, von Literarität und Theatralität markieren Fiktionalitätssignale den imaginären Status der dargestellten Welten. Diese funktionieren wie die reale Wirklichkeit nach Regeln, Normen, Werten und Rationalitätsmerkmalen. Anfang und Ende der Bühnenwelten sind durch Öffnen und Schließen des Vorhangs markiert. Obwohl die in Szene gesetzten Handlungen wie Verträge, Kriege, Heiraten, Sterben für die außertheatrale Wirklichkeit nur den Status von ›als ob‹-Handlungen haben, können sie dennoch zum alltäglichen Diskursgegenstand werden, womit sie vom ›als ob‹-Status zu sozialen Instrumenten werden, mit denen Handlungsanforderungen der Normalität eingelöst werden. So kann jemand im Alltag aufgrund seiner Kenntnisse über Literatur, Autoren, Theaterfragen ›symbolisches Kapital‹ (Pierre Bourdieu) für sein Image anhäufen. Hier scheint eine Ähnlichkeit mit dem von Adorno beschriebenen Typus des ›Bildungskonsumenten‹ unter den Musikhörern zu bestehen. »Das spontane und unmittelbare Verhältnis zur Musik, die Fähigkeit des strukturellen Mitvollzugs, wird substituiert dadurch, dass man soviel wie nur möglich an Kenntnissen über Musik, zumal über Biographisches und über die Meriten von Interpreten anhortet, über die man stundenlang nichtig sich unterhält. [...] Konformismus, Konventionalität definieren weithin den Sozialcharakter dieses Typus« (Adorno 1968, 17f.).

2.2 Wissen

Aufgrund seiner etymologischen Herkunft aus dem Bereich optischer Wahrnehmung mit den Bedeutungen von »erblicken, sehen; gesehen haben; sehen, erkennen« (Duden 1963, 768) gehört zur Semantik von ›Wissen‹ der Aspekt sinnlicher Wahrnehmung und autoptischer Prüfung. Was als Wissen bezeichnet wird, konnte bzw. kann demnach tendenziell in seiner Existenz ›objektiv‹, d.h. intersubjektiv überprüft werden, so dass daraus ein Wahrheitsanspruch abgeleitet werden kann. Dennoch ist für ökonomische und herrschaftsrelevante Wissensbestände das Instrument der Wissenspolitik zu berücksichtigen, die zur Differenzierung zwischen offiziell zugelassenem und arkanem Wissen auf der einen und oppositionellem Wissen auf der anderen Seite, zwischen Herrschafts- und Samisdat-Wissen führt.

Obwohl zum Wissen vielfältige Ausprägungen von Wissen wie Fachwissen, Laienwissen, Alltagswissen gehören, steht in diesem Beitrag das kulturelle Wissen im Mittelpunkt, unter dem ich die Gesamtheit dessen verstehe, was in einer Kultur als wahr, wünschenswert und erinnerungswürdig für die langfristige Gewährleistung des Alltags gehalten wird. Entscheidend für die privilegierte kulturelle Bedeutung des Wissens ist seine »handlungsermöglichende Orientierungsfunktion« (Spinner 2003, 341), d.h. seine praktische Dimension. Ohne Wissen gibt es keine Bewegung und Veränderung, was ein Blick auf Komposita mit Wissen als Bestimmungswort bestätigt. Wörter und Begriffe wie Wissensgesellschaft, -durst, -gebiet, -lücke, -stand, -stoff, -rückstand, -vorsprung, -produktion konstituieren die Dynamik eines Wissensagons, die darauf beruht, mehr Wissen einsetzen zu können als andere.

Fiktion und Wissen erschließen unterschiedliche, mitunter auch um die angemessene Weltauslegung und -gestaltung konkurrierende, aber insgesamt komplementäre Bereiche des Kulturellen, die sich in ihrer Orientierungsform für das Soziale unterscheiden. Was ist unter der kulturellen Funktion von Wissen und Fiktion zu verstehen? Insgesamt geht es um deren Beiträge zum Wünschens- und Wissenswerten einer Kultur und die dazugehörigen Praktiken. Dazu können eine Revision des Kanons gehören, der Abbau von Vorurteilen und Stereotypen, die Steigerung argumentativer und die Verminderung gewaltförmiger Konfliktaustragung oder die Öffnung kultureller Institutionen wie Preise, Akademien, Diskussionsforen, Netzwerke für bisher nicht zugelassene Positionen und Personen. Als Orientierungsform des Sozialen kann Wissen die Aufgabe zukommen, Sicherheit herzustellen, Irrtümer aufzuklären und zu korrigieren, die eigene kulturelle Praxis zu reflektieren, Stereotype aufzulösen, Integrationsprozesse zu unterstützen. Der Begriff Fiktion fungiert als Korrektiv zu Wissen, er deckt unzutreffende Wissensgewissheiten auf, wie die, dass das Wissen schon alles richten werde, er macht implizite (unreflektierte und unkommunizierte) Voraussetzungen manifest und deckt Verblendungszusammenhänge auf.

3. Zu Novalis’ Gedicht »Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren«

Besonders für die Kultur der Moderne scheinen Phasen epistemologischer Annäherung und Distanzierung zwischen Wissenschaft und Fiktion – in der Ausprägung künstlerischer Gestaltungen – in Bezug auf Wahrnehmung, Deutung und Gestaltung von Wirklichkeit konstitutiv zu sein (vgl. Mayer/Métraux Hg. 2005). Eine geradezu modellhafte Ausprägung erhält diese Kontroversgeschichte im programmatischen lyrischen Weltauslegungsangebot »Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren« von Novalis aus dem Jahr 1800. Dieser entwirft für den Bereich des Kulturellen einen Paradigmenwechsel der Art und Mittel, die Welt wahrzunehmen, auszulegen und zu erinnern. Im Gedicht, das in den zweiten Teil des Romans Heinrich von Ofterdingen integriert werden sollte, wird die Ablösung einer rationalistischen Welterklärung und Sinngebung durch einen Pluralismus der individuellen Sinnsuchen angeboten. Für dieses Projekt verbindet Novalis die Fiktionalität des lyrischen Textes mit der Fiktion der kritisierten Orientierungsform. Die Originalfassung des Gedichts, das vor allem in der von Ludwig Tieck geänderten Fassung bekannt ist, lautet (rechts in Fettdruck Tiecks Änderungen):

1 Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
2 Sind Schlüssel aller Kreaturen
3 Wenn die so singen, oder küssen,
4 Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
5 Wenn sich die Welt ins freye Leben
6 Und in die {freye} Welt wird zurück begeben,
7 Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
8 Zu ächter Klarheit wieder gatten,     werden gatten
9 Und man in Mährchen und Gedichten
10 Erkennt die {alten} wahren Weltgeschichten,   ewgen Weltgeschichten
11 Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
12 Das ganze verkehrte Wesen fort. (Novalis I 1999, 395)
 

Gemäß der Logik von Wechseln, Grenzziehungen und Anfangsproklamationen kontrastiert Novalis den Ist- und den Sollzustand als Engführung ihrer Wirkungen. Dafür bedient er sich der syntaktischen Form des Konditionalgefüges mit der Struktur ›wenn / wenn nicht mehr ... dann‹. Nicht mehr sollen »Zahlen und Figuren«, also jene Wissensformen, die auf den mathematisch-technischen Operationen zählen, messen, wiegen beruhen, Welt- und Lebensvollzüge erschließen und abbilden, weil sie deren narratives Potential in isolierten, unpersönlichen Ziffern und geometrischen Figuren harmonisieren und aufheben. Diese nur den »Tiefgelehrten« als den Vertretern formalen Wissens zugänglichen Informationsbestände können nicht zum Sprechen gebracht werden, auch fehlt ihnen die historische Dimension ihrer Referenzgegenstände. Es ist kein kulturelles Wissen, sondern Fachwissen, von dem das Image (›symbolisches Kapital‹, Pierre Bourdieu) der Fachleute profitiert, während Gemeingüter wie »Mährchen und Gedichte[n]« mit ihrem Gestus der sinnstiftenden Kommunikation, die immer schon eine Form des Sozialen voraussetzt, an Geltung verlieren. Auch bezieht sich das Symbol des Schlüssels auf die Lösung sozialer Konfigurationen wie Geheimnisse und Sinnfragen durch auserwählte oder berufene Einzelne (vgl. Novalis III 1999, 186).

Daher stellt Novalis dem aus isolierten Informationen bestehenden formalen Wissen den weiten Bereich universal geltenden Erfahrungswissens – »singen oder küssen«, Verbindung von »Licht und Schatten« – gegenüber, das soziale Erfahrungszusammenhänge abbildet und auf die dafür konstitutive Überlieferung der »wahren Weltgeschichten« ausgerichtet ist. Dabei geht es um Nachhaltigkeit durch die Erhaltung der Gemeingüter, hier der ›poetischen Naturformen‹ (Jacob Grimm) »Mährchen und Gedichte[n]«.

Nachhaltig oder zukunftsfähig ist eine Wirtschaft, die ganzheitlich für die privaten und die kollektiven Güter gleichermaßen sorgt, kurz: die die Gemeingüter erhält. Nicht nachhaltig ist eine, die die privaten Güter zu Lasten der Gemeingüter vermehrt, kurz: diese verzehrt. (Scherhorn in: SZ 26. 8. 2011).
 

Indem Novalis dem Leben den Zusammenhang von Dynamik, Kreativität, Möglichkeitsvielfalt und kollektiver Erinnerung zurückgeben und so »das ganze verkehrte Wesen« korrigieren will, diagnostiziert er den Istzustand wegen dessen Monothetik als Defizienzzustand. Dessen impliziter Anspruch auf eine angemessene Orientierung der Welt wird angesichts der von Novalis aufgerufenen Erfahrungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu einer Fiktion des Wissens. Demnach tun die »Tiefgelehrten« nur mehr so, ›als ob‹ sie mit ihrem Verfahren die Welt noch regulieren könnten, während sie Erfahrungswissen und Bedürfnisstrukturen nicht berücksichtigen, die in imaginären Simulationswelten abgebildet werden.

Obwohl Novalis’ utopisch-visionäres Modell der einfachen Formen und Interaktionen der Komplexität sozialer Beziehungen und globaler Strukturen nicht gerecht werden kann, kann es Veränderungen im jeweils bestehenden System auslösen. Weil die Diagnose einer Orientierungsform als Fiktion mit ›als ob‹-Geltung stets von außen erfolgt, ist von einer Interessenkonkurrenz auszugehen. Zum einen sind es die Adressaten, deren Position wegen defizienter Strukturen als Fiktion bezeichnet wird, zum andern ist es ein Individual- oder Kollektivsubjekt, das aufgrund eigener Interessen die Zuschreibung aus der Außenperspektive mit dem impliziten Appell vornimmt, die andere Seite möge die Einwendungen akzeptieren und ihre Position entsprechend ändern, was nichts anderes heißt, als jener des Subjekts anzugleichen. Insofern hat die Diagnose Fiktion auch mit kultureller und politischer Macht zu tun und wirft daher die Frage auf, ob angesichts dieser Diagnose von Verlierern und Gewinnern zu sprechen ist.

4. Beispiele

Als Orientierungsform des Sozialen funktioniert das Konzept Fiktion methodisch nach dem Dreischritt von Situationsdeutung (Diagnose), Ursachenerhebung (Anamnese) und Handlungshinweisen zur intendierten Neuformung der Situation, also Wirkung (Therapie). So hat Fiktion im gesellschaftlichen Diskurszusammenhang prioritär die Funktion eines Deutungsinstruments, mit dessen Hilfe einer bestehenden Position mangelnder Wirklichkeits- und Praxisbezug attestiert wird. Dies erklärt, warum Fiktion vor allem in der Textsorte Kommentar begegnet. Indem Fiktion das Scheitern wissensfundierter Problemlösungsstrategien markiert, hat sie eine aufklärerische Funktion. Sie generiert das Soziale in der Form einer Kontroversbeziehung zwischen dem Subjekt und einem in aller Regel kollektiven Adressaten, d.h. Fiktion bezieht sich nicht auf ein unpersönliches Denkgebilde. Auch führt sie in die Diskurs- und Zeitgeschichte ein.

An die Adresse der zuständigen europäischen Politiker gerichtet heißt es in einem Kommentar zur Eurokrise:

Statt weiter über die Fiktion einer europäischen Wirtschaftsregierung zu debattieren und dabei wertvolle Zeit zu verschwenden, sollte endlich das umgesetzt werden, was Europas Spitzenpolitiker wirklich beschlossen haben. Freilich, diese Beschlüsse klingen weder spektakulär noch visionär und im Grunde bestätigen sie nur, was in den europäischen Verträgen ohnehin festgehalten ist. Die europäischen Länder haben sich darin verpflichtet, ihre Wirtschaftspolitik an gemeinsamen Interessen auszurichten, stärker zu koordinieren und so solide zu wirtschaften, um allen Europäern unabhängig vom Wohnort einen halbwegs vergleichbaren Lebensstandard zu bieten. (Gammelin in: SZ 31.8.2011)
 

Die Debatte über das imagefördernde Großprojekt einer europäischen Wirtschaftsregierung erscheint angesichts dieser Deutung unter dem Begriff Fiktion als Flucht vor der zwar möglichen, aber unspektakulären Realisierung der konkreten vertraglichen Vereinbarungen. Indem die Politiker so tun, als ob sie eine Wirtschaftsregierung wirklich wollten, beschließen und einsetzen könnten (Anamnese), verzichten sie de facto auf die Politik der kleinen Schritte, die tendenziell eine Verbesserung der Glaubwürdigkeit der Politik herbeiführen könnte (Therapie), die aber auch verletzlich und angreifbar macht. Fiktion klärt über die Geltungsdominanz des Scheins und eines unverbindlichen Aktionismus über das Sein auf. Um die Wendung zur nachhaltigen Problemlösung zu vollziehen, wird die symbolische Dimension des Rituellen in der Ausprägung der Wiederholung bemüht. »Den 27 Regierungschefs bleibt angesichts der Versäumnisse nichts übrig, als gebetsmühlenartig zu versprechen, künftig alles besser zu machen – enger zu kooperieren und zu koordinieren, die vertraglich fixierten Verpflichtungen tatsächlich umzusetzen« (Gammelin in: SZ 31.8.2011).

Ein anderer Kommentar widmet sich den durch die Finanzkrise bedingten Demonstrationen Jugendlicher in mehreren europäischen Staaten:

Von einer verlorenen Generation ist die Rede, und längst werden fiktive Rechnungen aufgemacht, in der sich die einen, die Betrogenen, über die anderen beschweren – über die älteren Menschen, die, gierig und nur auf sich selbst bezogen, die Schätze der Welt verzehrt haben, so dass nun für die Nachkommen nicht mehr viel übrig ist. [...] ›Generation‹ wird in dieser Konstellation von einer demographischen zu einer moralischen Kategorie. [...] Der Gedanke, die Älteren der westlichen Welt hätten das Vermögen verjubelt, das eigentlich den Jüngeren zustünde, ist eine aus der Moralisierung des Ökonomischen hervorgegangene Fiktion, die von den Gründen der Krise nichts wissen will. (Steinfeld in: SZ 27./28.8.2011)
 

Weil die Jugendlichen – so der Kommentator – keine angemessene Ursachenanalyse betreiben, was ihre moralisch argumentative Position schwächen würde, leben sie in der Fiktion, d.h. in einer künstlichen, nicht authentischen Welt. Einerseits verfügen sie über ein geschlossenes monothetisches Weltbild (die Älteren haben die Vorräte aufgebraucht und müssen nun zahlen), daher leben sie in einer harmonischen, weitgehend widerspruchsfreien Welt ohne Selbstzweifel und Selbstreflexion, andererseits befinden sie sich in latenter Veränderungsposition, falls sie die Deutung ihrer Position als Fiktion akzeptieren müssen. Fiktion impliziert den Appell zum Neuanfang und bietet eine Chance zur Neudefinition der eigenen Position. Es ergibt sich das Bild von Fortschritt, Dynamik, Entwicklung, Korrektur als Folge von Grenzüberschreitung, Störung, Scheitern, Skandal usw. (vgl. Dücker 2007). Demnach wäre eine Welt ohne das Diagnoseinstrument Fiktion eine Welt des Stillstands. Denn zur Fiktion wie zu anderen Orientierungsformen des Sozialen gehört der Bereich von Verfahren, Anwendung, Praxis immer schon dazu. Zwar setzt Fiktion die Vernachlässigung von Wissensbeständen voraus, dennoch ist nicht von Nichtwissen (vgl. Wehling 2010) zu reden, sondern von begrenztem Wissen oder eingeschränktem Gebrauch des Wissens. Mit der Wissensbegrenzung macht Fiktion auch auf mangelnde Reflexivität und fehlendes Möglichkeitsprinzip aufmerksam.

Auch der folgende Kommentar zu den Unruhen in englischen Städten im Sommer 2011 benutzt das Konzept Fiktion, ohne allerdings den Begriff zu gebrauchen:

Wer sagt, dass sie [die Unruhen] überraschend ausgebrochen seien, lügt oder verleugnet die Realität. Denn hinter der glitzernden Fassade, die Großbritannien präsentiert, haben sich so viel Unmut, Ressentiments und Zorn angestaut, dass es nur eines Funkens bedurfte, um eine Explosion auszulösen. Die teilweise gewalttätigen Studentenproteste, die Kopf-ab-Rufe, mit denen Prinz Charles und Camilla von einer johlenden Horde empfangen wurden, ein Massenmarsch der Gewerkschaften – dies waren Anzeichen für den Sprengstoff, der sich angesammelt hat. (Koydl in: SZ, 10.8.2011)
 

Hinterher ist man klüger. Begründet wird die Diagnose Fiktion damit, dass die auf der Straße liegenden Wahrnehmungsinhalte kein Erfahrungswissen gebildet haben, weil nur ohne Berücksichtigung dieses Wissens das Bild einer funktionierenden Ordnung aufrechtzuerhalten war.

In Norwegen lösen die Anschläge eines einheimischen Einzeltäters im Sommer 2011 Prozesse kollektiver Selbstreflexion aus und hinter dem über Jahre anerkannten Bild vom Leben in einer funktionierenden Ordnung wird das Negativ eines auf Wissensverdrängung beruhenden Verblendungszusammenhangs sichtbar. Man orientierte sich an der Vorstellung, als ob sozial und politisch bedingte Gewalt angesichts des materiellen Wohlstands für alle keine Chance mehr hätte. »Zu lange wurde die Islamfeindlichkeit verharmlost. Nach Oslo müssen wir dem rechten Terror ins Auge blicken« (Emcke in: Die Zeit Nr. 31, 28.7.2011). »Nach den Anschlägen in Oslo hat die Selbsterforschung begonnen. [...] Norwegen [...] habe den Fehler begangen, sich für zu perfekt zu halten. [...] Die Notwendigkeit [...] offen über kulturelle Unterschiede zu reden, sei im Sozialparadies Norwegen größer als in anderen Ländern« (Bittner in: Die Zeit Nr. 31, 28.7.2011). Zukünftig werde es eine neue Zeitrechung geben: vor und nach den Attentaten. Hinweise werden gegeben, wie ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindert werden könnten (Hefty in: FAZ 25.7.2011), Versäumnisse bei der Aufmerksamkeit für Anzeichen von Gewaltbereitschaft werden damit ebenso eingestanden wie die reflexhafte Schuldzuweisung an Islamisten (Emcke in: Die Zeit Nr. 31, 28.7.2011), was als Merkmal eines Verblendungszusammenhangs gelten kann. Um sich symbolisch vom Leben in der Fiktion zu reinigen, um einen Neuanfang im Zeichen einer rituellen Wiedergeburt zu vollziehen, werden in Oslo drei Rituale aufgeführt: »Gottesdienst«, »Schweigeminute« und »ein Umzug quer durch die Stadtmitte, denn Umzüge zu Fuß gehören so fest zum Repertoire der norwegischen Gesellschaft wie anderswo Militärparaden – ob zum Nationalfeiertag oder zum Ersten Mai, ob im Protest oder zur Besinnung« (Balzter in: FAZ 27.7.2011). Es bleibt zu prüfen, ob die Beobachtung verallgemeinert werden kann, dass auf die Diagnose Fiktion von den Betroffenen mit Formen rituellen Handelns reagiert wird, um eine Reinigung zu vollziehen und einen Neuanfang (rituelle Wiedergeburt) zu legitimieren.

Literatur

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BALZTER, SEBASTIAN: In der Trauer wird Oslo ein Blumenmeer. In: FAZ Nr. 172, S. 3, 27. 7. 2011.
BITTNER, JOCHEN: Blut in einer sauberen Welt. In: Die Zeit Nr. 31, S. 3f., 28. 7. 2011
DEUTSCHES WÖRTERBUCH von Jacob und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung. (DWN) Hg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 9. Band. Stuttgart 2006, 481-482
DUDEN BD. 7: Das Herkunftswörterbuch. Die Etymologie der deutschen Sprache. Bearbeitet von Günther Drosdowski, Paul Grebe u.a. Mannheim u.a. 1963
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EMCKE, CAROLIN: Der Mord an der Freiheit. In: Die Zeit Nr. 31, S. 2, 28. 7. 2011
FRÜHNEUHOCHDEUTSCHES WÖRTERBUCH. (Fnhd. Wb.) Hg. von Ulrich Goebel / Anja Lobenstein-Reichmann / Oskar Reichmann. Bd. 6, Lieferung 4. Berlin / New York 2010
GAMMELIN, CERSTIN: Europa verfehlt das Thema. In: SZ Nr. 200, S. 4, 31. 8. 2011
GEORGES, K. E. : Lateinisch-Deutsches Schulwörterbuch. Hannover / Leipzig 1907
GUTENBERG, ERICH: Thünen’s Isolierter Staat als Fiktion. (Bausteine zu einer Philosophie des Als Ob, Bd. 4.) München 1922
HEFTY, GEORG PAUL: Keine Erklärung. In: FAZ Nr.170, S. 1, 25. 7. 2011
HERZFELDER, EDMUND: Die Goldwährung als eine Fiktion der Nationalökonomie. (Bausteine zu einer Philosophie des Als Ob, Bd. 14) Berlin / Leipzig 1928
KOYDL, WOLFGANG: Britannien zerbricht. In: SZ Nr. 183, S. 4, 10. 8. 2011
MAYER, ANDREAS / ALEXANDRE MÉTRAUX (HG.): Kunstmaschinen. Spielräume des Sehens zwischen Wissenschaft und Ästhetik. Frankfurt am Main 2005
OPITZ, MARTIN: Buch von der deutschen Poeterey. [1624] In: Poetik des Barock. Hg. von Marian Szyrocki. Reinbek bei Hamburg 1968, 7-55
PLATON: Politeia. Sämtliche Werke 3. Reinbek bei Hamburg 1973, 67-310
SCHERHORN, GERHARD: Was uns noch nützt. Die bessere Welt als Privatsache? Vom Sinn und den Zielen der Commons-Bewegung. In: SZ 26. 8. 2011
SEIDEL, A. (HG.): Die Philosophie des Als Ob und das Leben. Festschrift für Hans Vaihingers 80. Geburtstag. Berlin 1932
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