Tag 3 /
Sonntag, der 30.01.2011

Um elf sitze ich in der Café-Bar des MUSAC. Von Octavio keine Spur. Auf meine Nachfrage per SMS erhalte ich die Antwort, dass er eben erst den Weg zurück ins Hotel gefunden hat. Manche Dinge sind weder Zufall noch Schicksal, sondern einfach absehbar.

Ein erneuter Flohmarktbesuch erweitert die Sammlung von Georges’ Objekten.

Danach schlendern wir durch Léon und genießen die architektonische Pracht. Georges und ich plaudern. Als wir eine Lotteriescheinverkäuferin passieren, frage ich Georges nach seiner Meinung zu dieser Art, das Schicksal herauszufordern. Er äußert Ablehnung. Der Mensch könne sein Schicksal nicht verändern. Es gebe jedoch einen guten und einen schlechten Weg.

Später findet Georges in einem der Bücher, die er an diesem Tag erstanden hat, einen Lotterieschein von 1945. Sofort stellt er den Bezug zu unserem Gespräch her, und wieder die Frage nach Zufall oder Schicksal, die langsam aber sicher Programmstatus erlangt.

Endlich traue ich mich, nach der Ursache für die Binde um seinen linken Mittelfinger zu fragen. Zu diesem Zweck nehme ich demonstrativ die linke Hand aus meiner Jackentasche und stelle fest, dass mein Mittelfinger verletzt ist und blutet. Das Papier in der Tasche, auf dem die Wegbeschreibung zu Stephans und Georges’ Appartement aufgezeichnet ist, hat die Verletzung hervorgerufen. Georges schmunzelt und legt die Bedeutung nahe, dass es nicht der Zufall gewesen sein könne, der mich nach Léon gesandt habe.

Anhand einiger Fragen, die ich im Vorfeld vorbereitet habe, führe ich ein Interview mit ihm, derweil Stephan die Ausstellung fotografiert.

Als er nach einigen Stunden ins Appartement zurückkehrt, findet er uns noch immer ins Gespräch vertieft.

Anschließend gehen wir zu dritt in der Altstadt Tapas essen. Ich bin angefüllt mit neuen Bildern und Gedanken.

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