Die Geburt der Moderne . Hic est finis maris . Zirkus . Ungestüme Reise




»Auf den ursprünglich weißen Grundierungen bewegen sich jetzt nicht nur dem Menschen verwandte Gestalten, sondern auch, in gleichem Anschein, den Steinen verwandte Steine, dem Wasser verwandte Wasser, den Bäumen verwandte Bäume, den Vögeln verwandte Vögel sowie Zwischenformen in zunächst schwer beschreibbaren Verbindungen, die wie eine Freude des Pinsels, wie Ausbrüche wirken, die sich der Pinsel entsprechend der geschmeidigen Farbe erlaubt. Dieser Mörtel zwischen den Fugen der eigentlich bedeutenderen Gefangennahmen höherer Figuren bildet die rhythmische Lust eines Taktes und einer magischen Grundstimmung, die zur künstlerischen Verbindung jenseits logischer Konstruktionen werden. [...] Die blauen Flecken, die dort aus den Bäumen fallen, sind Bannungen, ein Kunstgriff des Malers, um das Bild mahnend ins Innere von Ereignissen zu senden, die dem Betrachter aus der Jugend, aus Stunden der Absonderung bekannt sind. Der Maler hat sie herabgeworfen, nicht im Sinne einer den Bildern entsprechenden Allegorie, sondern als einen blauen Befehl, als Aufruf an den Betrachter, die Empfindungskraft zu schärfen.«
Ulrich Schödlbauer: Homomaris oder Die Geburt der Bilder