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Nein.
So ist es nicht. So war es nicht. So wird es nicht sein. So wird es niemals sein.
Ihr habt in unserem Land gekämpft, nicht wir in eurem. So ein Unterschied geht nicht weg. Ihr wusstet, wofür ihr kämpft. Wir wussten es auch.
Hohle Worte… Von heute aus gesehen, mag sein. Aber selbst in ihrer Hohlheit unterscheiden sie sich. Es klebt zweierlei Blut daran, das des Eigenen und des Fremden.
Euch zerfielen die Worte im Munde, weil nicht reell war, wofür ihr kämpftet: die Ideale nicht und nicht die Interessen. Die Ideale nicht, weil ihr nicht verstandet, wofür wir kämpften. Die Interessen nicht, weil sie nicht eure eigenen waren. Das wenigstens solltet ihr, als Krüppel in euer Land zurückgekehrt, schnell herausbekommen. So lernte ich euch ein zweites Mal kennen: ausgezehrt und vom Groll gezeichnet, hereingelegt worden zu sein.
Uns bebten die Worte im Mund, sobald ihr das Land verlassen hattet. Manche bekamen einen Geschmack, von dem ihr bis auf den heutigen Tag nichts versteht. Dennoch: hätten wir, einer wie der andere, damals den Auftrag bekommen, die Revolution in euer Land zu tragen, keiner von uns hätte gezögert. Keiner von uns hätte eine Sinnkrise erlebt, jedenfalls nicht vor dem ersten Einkauf.
Heute erobern wir euer Land mit euern wirklichen Waffen, asians, wie ihr uns nennt, mit diesem vorgeschobenen Kinn, das wie ein Vorbehalt wirkt, der nicht weggeht, no communists, wie ihr beteuert, ohne zu wissen, wen ihr damit beruhigt, es muss wohl das Gewissen sein, das immer rege Gewissen, das nur eine Aufgabe kennt: betäubt zu werden, nichts Genaues zu wissen, die Welt mit Worten zu befrieden, die großartig klingen, leider auch großspurig, allzu großspurig angesichts der Lage, in die ihr euch nach und nach gebracht habt. Eure Vorfahren haben China mit Rauschgift erobert, heute zerstört es euch.