Ulrich Schödlbauer

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Fac ten Chek schläft. Im Traum überfallen ihn dunkle Gestalten, zerren ihm die Rüstung vom Leib und peitschen ihn mit der DNA-Doppelhelix. Später würgen sie ihn, bis ihn das Bewusstsein verlässt, und lassen ihn liegen. Als er, im Traum, ins Bewusstsein zurückkehrt, steht die Große Mutter vor ihm, schwarz vor dem Rot der aufgehenden Sonne. Sie trägt keine Rüstung, sondern ein Lilienkleid, das ihre üppigen Formen wohltuend akzentuiert. Bestürzt schläft er wieder ein. Ein Traum im Traum entführt ihn ins Erlebnisbad unter Nackte, bewacht von salutierender Volkspolizei. Er blickt an sich herunter und weiß: Mein Ausreiseantrag läuft. Wohin? »Ins Land des Lächelns«, bemerkt der Volkspolizist und ein flüchtiges Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. »Die Wüste wächst, weh dem…« »… der Wüstes träumt und das Geträumte auch noch für wahr hält.« – »Wofür sonst?«, fragt der Volkspolizist und spielt mit dem Schlagstock am Koppel, »ein wüster Traum hält besser am Leben als jedes gelebte Paradies.«

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